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  • AutorenbildHaiko

Tom Hanks als Miesepeter im Remake - EIN MANN NAMENS OTTO


Seit einigen Tagen läuft Tom Hanks neuster Film EIN MANN NAMENS OTTO in den Kinos, der auf dem Buch „En Man Som Heter Ove“ vom schwedischen Autor Fredrik Backman basiert. Die Verfilmung des Romans - EIN MANN NAMENS OVE - von Hannes Holm und mit Rolf Lassgård in der Hauptrolle verhalf dem Buch zu internationaler Beachtung. Es schaffte sogar auf Platz eins der New York Times - Bestsellerliste. Nun also die US-amerikanische Neuverfilmung, was einem schon einmal sauer aufstoßen lässt. Und dann noch mit Tom Hanks. Es gibt einen guten Grund, warum Ihr so wenig von und über Tom Hanks bei mir lesen könnt und das ist dieser, dass ich das Gefühl habe, dass Tom Hanks für mich kein Schauspieler ist. Natürlich fällt dieser Satz im Freundeskreis mit einem Augenzwinkern und einem Lächeln. Mag er mit FORREST GUMP, CAST AWAY oder DER SOLDAT JAMES RYAN den einen oder anderen guten Film in seiner Vita aufweisen können, konnte ich über die Jahre hinweg nie so richtig etwas mit ihm anfangen. Und nun noch ein Remake. Geben wir ihm eine Chance.


Tom Hanks spielt darin den Nörgler und Miesepeter Otto Anderson. Otto setzt mit Nachdruck die Regeln der Nachbarschaft durch. Kontrolliert, was man eigentlich nicht kontrollieren müsste. Eckt dabei immer wieder mit seinen Mitmenschen an und macht sich unbeliebt. In Rückblicken lässt er einem immer mehr an seinem Leben teilhaben. An das gefühlt andere Leben, das vorige, als alles noch besser war. Seine Frau ist vor kurzem von ihm gegangen. In Rückblenden wird einem die Kennenlernphase mit seiner Frau präsentiert. Er sieht keinen Sinn mehr in seinem Leben. Mehrfach versucht er es auf unterschiedlichster Weise zu beenden, wird aber immer wieder durch zum Teil lustige Zufälle unterbrochen bis plötzlich eine lebhafte junge Familie gegenüber einzieht und er in der schlagfertigen Marisol auf einen ebenbürtigen Gegner trifft.

Erneut wird sein Leben völlig auf den Kopf gestellt und er sieht, was ihm immer verwehrt blieb. Die Nachbarn haben schon zwei Kinder und Marisol ist mit dem dritten schwanger. Erneut deprimierend. Aber als er gezwungen ist am Leben der Nachbarschaft und insbesondere am Leben der neu eingezogenen Familie teilzunehmen, weicht sein Gemüt auf. Es ist diese Begegnung, die ihm zum Umdenken anregt. Es entsteht eine Freundschaft, die dazu führt, sein Leben zu ordnen, gewisse Dinge aus der Welt zu schaffen, einfach aufzuräumen. Fazit: Es ist eine Geschichte über die Liebe, über Verlust und Ängste. Es ist ein Film über das Leben und wenn man es schafft auszublenden, dass es ein eins-zu-eins Remake ist, kann man auch seine Freude haben. EIN MANN NAMENS OTTO ist kein großartiger Film, aber einer der insgeheim berührt, vielleicht nicht durch die Performance von Tom Hanks, die er kurz vor solide abspult, sondern vielmehr die von Mariana Treviño, die dafür sorgen muss, dass in Otto mit seinem Kontrollwahn als ungewollter Blockwart ein Umdenken passiert. Dabei erlebt sie Höhen und Tiefen und man fühlt mit ihr.

Besonders freut es mich für den deutschen Regisseur Marc Forster, der nach dem tollen WENN TRÄUME FLIGEN LERNEN und seinen Ausflügen mit JAMES BOND 007 - EIN QUANTUM TROST, MACHINE GUN PREACHER oder WORLD WAR Z ins Actiongenre wieder zu berühren weiß. Dennoch bleibt der bittere Beigeschmack und die Frage, ob man nicht lieber zum Original hätte greifen sollen oder vielleicht noch besser ... sich einfach das Buch hätte besorgen sollen.


 


 

Bilder und Trailer: © 2023 Sony Pictures Entertainment Inc.

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