Es läuft mal wieder LÉON - DER PROFI im TV. Ob man nun der durch Werbung unterbrochenen, zensierten Version folgen sollte oder lieber seine Blu-ray in den Player schieben könnte, war nicht meine Abwägung. Ich habe einmal überlegt, wie eine TOP FIVE von Luc Besson aussehen könnte. Schwierig, aber los geht's!
ANGEL-A
Der in schwarz/weiß gehaltene ANGEL-A erzählt einmal mehr von einer Begegnung - wie so oft bei Besson - und zwar von der Begegnung des Gauners André und einer gut aussehenden blonden Frau. Beide wollen in die Seine springen und sich umbringen. Als die hochgewachsene Frau zuerst springt, rettet André sie aus dem Wasser. Sie stellt sich als Angela vor und hilft ihm unkonventionell Schulden bei Gangstern zurückzuzahlen. Angela entpuppt sich als Engel im Gewandt einer Prostituierten, so wirkt es. Sie kommt dem durch starke Selbstzweifel geplagten André gerade recht. Hier trifft visuelle Virtuosität auf die Begegnung eines ungleichen Paares. Trotz der farblosen Darstellung überzeugt die Stadt Paris als fast dritter Protagonist und die Dramödie erzählt von einem herrlichen Versuch der Selbstfindung eines außergewöhnlichen Paares.
NIKITA
In NIKITA steht etwas im Vordergrund, das Besson in viele seiner Filme präsentiert: eine starke Frauenfigur. Die starken Frauen ziehen sich wie ein roter Faden durch seine Filmografie. NIKITA war so angesehen, dass die Amerikaner ein Remake mit Bridget Fonda in der Hauptrolle produzierten, hierzulande bekannt unter dem Titel CODENAME: NINA. In Kanada kam es zu einer Fernsehserie mit 96 Folgen. Nikita bricht als Drogensüchtige in eine Apotheke ein, um an Drogen zu gelangen. Dabei wird sie vom Eigentümer, der Polizei und einem Einsatzkommando überrascht, wobei sie einen Polizisten tötet und dafür wegen Mordes verurteilt wird. Eine Spezialeinheit täuscht ihren Suizid vor und bildet sie zu einer Geheimagentin aus. Neben dem Versuch einen eigenen Weg zu gehen, erinnert die Inszenierung an A BETTER TOMORROW und ließ den Film zum modernen Klassiker werden. Auch wenn die Kritik nicht viel vom Film hielt, er funktionierte durchaus.
VALERIAN - DIE STADT DER TAUSEND PLANETEN
Mit einem Produktionsbudget von 180 Millionen Dollar ist es die teuerste europäische Produktion aller Zeiten, aber so sieht auch der Film aus. Die Verfilmung einer französischen Science-Fiction-Comic-Serie sieht einfach nur fantastisch aus, optisch brillant mit der tollen Darstellung von ausgefallenen Außerirdischen. Gefühlt hangelt man sich zwar in der Story von Cliffhanger zu Cliffhanger, aber man folgt gerne dem Duo Cara Delevingne und Dane DeHaan, die als Valerian und Laureline als Spezialagenten der Regierung die Ordnung im gesamten Universum aufrecht erhalten sollen. Sie erhalten einen Sonderauftrag in der Mega-Metropole Alpha, in der sich die verschiedensten Spezies aus den entlegensten Winkeln des Universum eingenistet haben. In der Stadt der tausend Planeten gibt es Reibereien, die die gesamte Galaxie in Gefahr bringen könnten. Eigentlich Top. VALERIAN - DIE STADT DER TAUSEND PLANETEN hätte locker mit Hollywood-Produktionen mithalten können, aber bei einem weltweiten Einspielergebnis von rund 225 Millionen US-Dollar konnte er die Erwartungen nicht erfüllen.
DAS FÜNFTE ELEMENT
Erst kürzlich ließ Bruce Willis durch seine Familie verlauten, dass er sich aufgrund gesundheitlicher Umstände aus dem Filmbusiness zurückziehen werde. Zuvor verurteilte man ihn für die schlechte Wahl in zahlreichen kleineren Filmproduktionen mitzuspielen. DAS FÜNFTE ELEMENT ist das beste Beispiel dafür, dass er zu den ganz großen Akteuren im Filmbusiness gehört. Seine Performance als Taxifahrer Korben Dallas, der früher einmal Offizier einer Spezialeinheit war, ist typisch für Willis: er muss einmal mehr die Welt retten. DAS FÜNFTE ELEMENT bekam für die besten Spezialeffekte einen BAFTA und das zurecht. Schon im Alter von 16 Jahren schrieb Besson an dem Film. Wieder einmal stellt uns Besson eine mögliche Zukunft vor, die Zukunft von New York im Jahre 2259. Auch wenn Milla Jovovich und Chris Tucker für die Goldene Himbeere nominiert wurden, schmälert das nicht den Spaß beim Schauen.
LÉON - DER PROFI
Eine zufällige Begegnung mündet in einer wechselseitigen Beziehung zwischen der zwölfjährigen Mathilda und dem Auftragskiller Léon. Sie wohnt im selben Haus und als ihre Familie durch korrupte Kräfte des Drogendezernates ermordet wird, versteckt er sie in seiner Wohnung. Es kommt zu einem Pakt: Léon bildet sie in Waffenkunde aus, jedoch aber nicht im Töten und sie bringt dem Analphabeten Léon das Lesen und Schreiben bei und hilft im Haushalt. Durch Rachegefühle spitzt sich die Lage zu. Ein perfekt inszenierter Gangsterfilm, der zum Meisterwerk avancierte. Die Rolle des Léon ist wie auf Jean Reno zugeschrieben worden. Besson verbindet hier gekonnt Gefühl und Action, das sieht man in jeder Minute dem Duo Jean Reno Natalie Portman an. Nun bin ich auf Eure Rangliste gespannt. Vielleicht sind ja andere Filme von Luc Besson unter Eurer TOP FIVE. Los geht's!
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