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  • AutorenbildHaiko

Knallhart und ein Original - OPERATION FORTUNE


Wenn man bedenkt, dass Jason Statham mal Taucher war und in seinen Anfängen durch Musikvideos tanzte, wuchs er in den letzten beiden Jahrzehnten zum knallharten, ausgezeichneten Actionstar heran. Dazu halfen ihm sicherlich seine Fertigkeiten als Kampfsportler. Seinen Durchbruch schaffte er mit BUBE DAME KÖNIG GRAS und SNATCH. Letzterer ist nun auch schon wieder 23 Jahre alt. Beides Filme, bei denen Guy Ritchie die Regie führte. Und eben dieser saß auch bei seinem neuesten Action-Gangster-Spektakel wieder auf dem Regiestuhl: OPERATION FORTUNE.

Markenzeichen für die Filme von Guy Ritchie sind smarte Wendungen, coole Action, der wiedererkennbare eigene Stiel und der lässige Humor. Er setzt einfach auf Gangsterfilme mit britischem Touch. Da mag es ein Ausrutscher sein, dass sein erfolgreichster Film mit über einer Milliarde US-Dollar an den Kinokassen eine Disney-Realverfilmung war: ALADDIN. In OPERATION FORTUNE zieht er Statham, mit dem er bereits fünf Mal zusammenarbeitete, auf die gute Seite, mimte Statham doch ausgiebig zuvor den Gangster. Als Superspion Orson Fortune muss er einen Waffendeal aufklären und den Verkauf einer gefährlichen neuen Technologie verhindern. Dabei werden ihm einige der besten Spione mit auf seine Mission geschickt. Um den Milliardär und Waffenhändler hinter dem Deal abzulenken, engagieren sie einen der größten Filmstars Hollywoods.

OPERATION FORTUNE findet als Spionagefilm einen feinen Mittelweg zwischen eigener Parodie und sich selbst zu ernst zu nehmen. Was hier auch funktioniert ist, dass Figuren unerwartete Dinge tun und sagen dürfen. Amüsant ist es, Hugh Grant bei der Verkörperung des Milliardärs und Gegenspielers Greg Simmonds zu zuschauen. Er liebt das Geld und ist unüberbietbar charmant. Die zynische Ironie in seinem Charakter ist, dass er als Waffenhändler eine Wohltätigkeitsorganisation für Kriegswaisen unterstützt. Es passiert nicht oft, dass Filmstars die Welt retten dürfen, aber genau dieser wird für die Mission benötigt. Josh Hartnett, von dem man gefühlt schon lange nichts Großes mehr sah, mimt Danny Francesco. Auf der einen Seite ein kleiner Angsthase, auf der anderen würde er gerne mit dem mächtigen Milliardär im gleichen Raum ebenbürtig sein. Er ist auf der Suche nach einer neuen Bestätigung, möchte aus den Klauen Hollywoods entkommen und findet neue Aufgaben im Team von Orson.

Nun trägt OPERATION FORTUNE im Original noch den Untertitel RUSE DE GUERRE. Auf der einen Seite bezeichnet man damit den reinen Akt militärischer Täuschung und auf der anderen Seite - worauf Guy Ritchie sicherlich hindeuten wollte - Aktionen gegen den Gegner, die überlegenes Wissen beinhalten. Also kreative, clevere, unorthodoxe Maßnahmen, die schon fast an das Team von Ethan Hunt erinnern. Und das ist es auch, was einem sofort ins Auge springt. Wenn Orson mit seinem Team die nächste Aktion plant, kommen Erinnerungen an Vorbereitungen von Attacken des IMF Teams aus den MISSION: IMPOSSIBLE - Filmen hoch. Wäre es eine schöne Vorstellung, wenn Guy Ritchie einmal ein MISSION: IMPOSSIBLE - Film anvertraut werden würde? Sicherlich momentan, mit der Richtung, die Tom Cruise und Christopher McQuarrie eingeschlagen haben, nicht. Aber nach dem Teil 7 und 8 erschienen sind und ein möglicher Reboot der Reihe ansteht, warum nicht. Das Team von Orson Fortune wird noch - ähnlich dem MIF Team - komplettiert durch das Technikgenie Sarah Fiedel, gespielt von Aubrey Plaza, die Simmonds schöne Augen machen darf und JJ, Agent für Kommunikation, Waffen und Transport, gespielt von Bugzy Malone. Und wenn man liest, dass hinter den Stunt- und Actionsequenzen das Team von 8711 Entertainment steckt, das an Filmen wie JOHN WICK oder DEADPOOL arbeitete, weiß man, dass hier die Action stimmt. Fazit: OPERATION FORTUNE ist nicht Guy Ritchies bestes Werk, das ist dem zu dezenten Einsatz seiner Formel für Kehrtwendungen geschuldet. Was man dem Film aber hoch anrechnen darf ist, dass er ein Original ist. Ritchie folgt in dieser Zeit der Superhelden-Filme seiner eigenen Agenda und bleibt sich treu. Die Sprache, Schlagkraft und der Humor stimmt und bereiten einem einen kurzweiligen Filmabend. Gerade der Score von Christopher Benstead blieb in Erinnerung. Den darf man nach THE GENTLEMEN und WRATH OF MAN ruhig im Auge behalten. Statham hat sich eh schon lange auf die Beobachstungsliste geprügelt.



 


 

Bilder und Trailer: © LEONINE Distribution GmbH

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