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  • AutorenbildHaiko

Kampf um Freiheit und Liebe - DIE SPIONIN


Inhalt: Marseille, 1940: Nancy und Henri lieben sich und genießen ihr mondänes Leben. Dann wird Frankreich von den Deutschen besetzt, und fortan riskiert Nancy ihr Leben für die Résistance. Ihre Schönheit und ihre glamouröse Erscheinung werden zur besten Tarnung der "Weißen Maus", auf die ein Millionenkopfgeld ausgesetzt ist – denn die Nazis vermuten in ihr stets einen Mann. Schließlich wird Henri verhaftet. Nancy entkommt nach England, wo sie zur Geheimagentin ausgebildet wird. Per Fallschirm gelangt sie zurück in die Wälder der Auvergne und übernimmt das Kommando über 7.000 Partisanen. An der Seite ihrer Männer kämpft Nancy blutige Schlachten gegen die Deutschen – ihr gefangener Mann gerät indes in immer größere Gefahr. Kritik: DIE SPIONIN erzählt eine fesselnde Geschichte der französischen Résistance während des Zweiten Weltkrieges, die nur wenige kennen, demnächst aber umso mehr. Der Roman soll mit Oscar-Preisträgerin Anne Hathaway in der Rolle der Protagonistin Nancy Wake verfilmt werden.


Wir begleiten Nancy in einer der schwierigsten Zeiten Frankreichs. Die Deutsche Besatzungsmacht ist nicht nur Herr über Paris, sie hat auch unzählige Kollaborateure in den französischen Reihen für sich gewinnen können. Nicht nur in den Städten ist das Leben gefährlich, auch auf dem Land weiß man nicht mehr wem zu trauen ist.


Nancy ist in Australien zur Welt gekommen, hat ihre Mutter hinter sich gelassen und ist nach Frankreich gegangen, wo sie als Redakteurin arbeitet. In Marseille lernt sie den reichen Industriellen Henri Fiocca kennen und lieben. Sie heiraten. Tagsüber und vordergründig ist sie die Ehefrau eines auf Profit eingestellten Franzosen, doch in Wahrheit und im Untergrund ist sie die „Weiße Maus“ und Teil der Widerstandsbewegung Frankreichs. Die Nazis haben diesem unsichtbaren Gegner diesen Spitznamen gegeben, der klein und so geschwind verschwindet wie eine Maus, sie ist einfach nicht zu fassen. Das Kopfgeld von fünf Millionen Francs ist immens, das auf Nancy ausgesetzt wird und erleichtert ihre Arbeit nicht gerade. Als Henri von den Besatzern festgenommen wird und ihm bewiesen werden kann, die Résistance finanziell unterstützt zu haben, muss Nancy hals über Kopf fliehen. Auf der Flucht verliert sie ihre persönlichsten Sachen. Sie schlägt sich nach England durch und lässt sich dort zur Geheimagentin ausbilden. Das sie eine Frau ist, hilft ihr nicht in der Truppe. Einige Männer verspotten sie. Warum will eine Frau schon Krieg spielen? Doch Nancy hat die Erniedrigungen der Nazis in Frankreich miterlebt und ist innerlich stark. Sie hat Leute auf offener Straße sterben sehen. Ihnen in die Augenhöhlen gesehen, als der letzte Atemzug aus den Körpern wich. Sie hasst die Deutschen abgrundtief und würde alles für die Befreiung tun. Nun hat sie es auch persönlich getroffen und ihr Ehemann ist in den Fängen des berüchtigten Majors Markus Friedrich Böhm geraten.


Sie wird als Teil einer Operation mit dem Fallschirm über den Wäldern der Auvergne abgeworfen. Fortan muss sie sich nicht nur mit den Deutschen rumschlagen, sie befindet sich in der Situation das Kommando über 7000 Partisanen übernehmen zu müssen und nicht alle sehen in der Frau den neuen Anführer.


Imogen Kealey ist das gemeinsame Synonym des Drehbuchautors Darby Kealey und der Autorin historischer Romane Imogen Robertson. Kealey arbeitete an der vielfach gelobten Serie THE PATRIOTS und an vielen Drehbüchern für Kinofilme. Imogen lehrte in Camebridge. Ihre Romane wurden mehrfach ausgezeichnet. DIE SPIONIN ist ihr erstes gemeinsames Buch. Als Hauptakteurin haben sie die Topspionin des britischen Geheimdienstes Nancy Wake gewählt, die gegen die deutschen Besatzer im Zweiten Weltkrieg kämpfte. Als sie im August 2011 in einem Londoner Krankenhaus einschlief, war sie fast 100 Jahre alt. Ihr Tod war in zahlreichen britischen, australischen, neuseeländischen und französischen Zeitungen einen Nachruf wert. In Deutschland kannten sie nur wenige.


Ende der 1980er Jahre kam die Autobiografie von Nancy Wake heraus und war sofort erfolgreich. Ihre Geschichte wurde schon für das englische Fernsehen verfilmt, auch Dokumentarfilmer nahmen sich ihrer Geschichte an, dabei lagen ihre guten Taten schon viele Jahre zurück. Eigentlich führte sie im Frankreich der 1940er Jahre ein gutes Leben. Sie arbeitete als Redakteurin und ihr Mann führte eine gut laufende Fabrik. Theoretisch brauchte sie nicht einen waghalsigen Lebensstil führen, wenn da die Gräueltaten der deutschen Besatzung nicht gewesen wären, die immer mehr an Intensität zunahmen. Sie schwor, sich Tag und Nacht gegen die Deutschen aufzubegehren, wann immer es nur ging. Sie schuf sich ihre eigene Welt. Vor aller Augen führte sie mit ihrem Mann eine gesunde, gut funktionierende Ehe und im Verborgenen kämpfte sie an der Seite der Résistance. Waren es anfangs nur Botengänge, besorgte sie Papiere oder Lebensmittel, half Bedürftigen zur Flucht, wuchs die Gefahr stetig an, bis sie sich plötzlich in der Situation befand für ihr eigenes Leben ein anderes Menschenleben auslöschen zu müssen. Der Weg dahin war kein kurzer und die Hemmschwelle sank von Auftrag zu Auftrag, doch was in einem Drin geschehen muss, um auf solche Taten zurückgreifen zu können, ist kaum vorstellbar.


Fazit:

DIE SPIONIN ist aufregend geschrieben. Man lernt eine Person kennen, die für Freiheit und Gleichgerechtigkeit ihr Leben aufs Spiel setzt. Und wenn Nancy verkleidet als Bäuerin ihr Fahrrad über einen Markt schiebt, an dessen Ecken deutsche Soldaten patrouillieren, ist die Spannung kaum auszuhalten.



Bilder: © Aufbau Verlage GmbH & Co. KG

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